Wir alle sind getrieben von einer Vorstellung, der, wie etwas zu sein hat, oder auch wie wir zu sein haben. Oft hetzen wir von einem Turnier zum nächsten oder sind zwar voller Vorfreude, aber dennoch auch Erwartungen. Und läuft es dann nicht nach unserer Vorstellung, verlieren wir uns oft in zwanghaften Mustern aus alten Tagen. Wir kapseln uns dabei ab, mit starrem Blick in die Ferne. Ohne einen Gedanken daran, welche Spuren wir dabei hinterlassen.
Denn auch wenn wir es nur zu oft vergessen, tun wir das die ganze Zeit. Ob wir es nun wollen oder auch nicht. Oft nur unterschwellig und manchmal auch sehr sichtbar. Ein Satz, ein Blick, ein Moment des Schweigens, der entweder Trennung schafft, oder Verbindung. Der Zweifel schafft, oder Vertrauen. Wir kennen diesen Moment, indem wir uns gerade klein fühlen und einfach nichts mehr geht, so wie wir es kennen, wenn einfach alles stimmt und jeder Treffer schon wie von selbst sitzt. Dennoch haben wir in ersterem Fall, Angst uns verletzlich zu zeigen und in Zweitem, oft nicht das nötige Verständnis für Andere. Doch was wenn wir einmal nicht mehr sind? Was wenn alles was bleibt, Nichts ist als diese geradlinige Spur, die wir gezogen haben und Erinnerungen der Distanz? Wie geben wir unserem Leben den mehr Bedeutung? Durch das Erreichen unserer Ziele, oder indem wir auch Anderen helfen? Ist nicht gerade diese Größe, die wir uns dabei selbst geben, ein Gefühl, dass uns auch selbst unglaublich beflügelt?
Natürlich tragen wir alle unsere eigenen Wunden und wir sollten auch versuchen sie selbst in die Heilung zu bringen, doch wenn wir einmal den Mut finden unsere Pflaster abzureißen und diese Wunden sichtbar werden lassen, bin ich sicher, dass wir dabei erkennen werden, dass eine Wunde an der Luft am besten heilt. Es macht uns menschlicher, authentischer und lässt Verbindung entstehen. Lasst uns in diesem Sinne wieder ein Stück näher zueinander rücken.
Ich durfte selbst gerade erst erleben, was für große Spuren ein authentischer Mensch hinterlassen kann, wenn er nicht mehr bei uns ist und wie aus seinem hinterlassen Pfad, auch weiterhin neue Abzweigungen entstehen. Ein zusammenkommen alter Freunde und das entstehen Neuer. Eine helfende Hand, die vorher nicht da war, oder einfach nur, die Bereicherung einer weiteren schönen Erfahrung, am Rande der eigenen Spur.
Danke Mirjam Ressmann, für dieses schöne, herzliche und auch nützliche Gedenkturnier! Und danke Alex, für deine hinterlassenen Spuren!
R.I.P. Alexander Latzko
Bettina Platzer ist eine große Naturliebhaberin. Sie interessiert sich aber auch sehr für die keinen Zusammenhänge im Leben. Sie liebt es Dinge aus neuen Blickwinkeln sehen zu können, um ihnen ihren Sinn zu verleihen.