Pfeile werden meist speziell für einen Bogen gebaut (ausser man hat bereits eine grosse Auswahl an Pfeilen und gleich den passenden Satz zur Hand), denn sie erzielen auf einem anderen Bogen, der stärker oder schwächer ist, nicht die selben Resultate. Der Grund dafür liegt im sogenannten Archer’s Paradox: Der Pfeil scheint sich beim Abschuss um den Griff zu winden. Dies ist in Zeitlupenaufnahmen sehr gut sichtbar.
Ist der Pfeil zu steif, gelingt ihm das nicht, und er driftet nach links ab (bei einem Rechtshänderschützen, der den Pfeil auf der linken Bogenseite aufnockt). Dabei schlägt er am Bogen an (ein Pfeil mit passendem Spine kann nahezu geräuschlos abgeschossen werden!). Ein zu weicher Pfeil biegt sich beim Abschuss zu stark und kann dabei sogar brechen!
Holzpfeile
Holzpfeile werden beim traditionellen Bogenschießen am häufigsten benutzt. Unterschiede werden in verschiedenen Holzsorten (meistens Fichte, Kiefer oder Zeder) gemacht. Nachteilig sind die relative Bruchanfälligkeit der Holzschäfte sowie die wegen des Naturstoffs leicht unterschiedlichen Materialeigenschaften, welche sich aufs Schussbild auswirken. Von Vorteil ist der – im Vergleich zu Schäften aus modernen Materialien – geringere Preis. Holzpfeile werden zumeist mit Naturfedern befiedert.
Carbon- und Aluminiumpfeile
Diese modernen Materialien sind auch im traditionellen Bogenschießen im Vormarsch. Auch wenn sie im Vergleich zu Holzschäften deutlich teurer sind, haben sie große Vorteile in den Bereichen Haltbarkeit, Materialeigenschaften und Berechenbarkeit. Für traditionelle Schützen spielen jedoch diese modernen Werkstoffe eine untergeordnete Rolle.
Bambuspfeile
Bambuspfeile sind die natürliche Alternative zu Carbon- und Aluminiumpfeilen. Beim japanischen Kyūdō werden Bambuspfeile verwendet.