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Recurvebogen

Recurvebogen - Bogensportinfo
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Reflex (lat. für ‚zurückgebogen‘) steht für das Hauptmerkmal dieses Bogentyps, die zurückgebogene Form der Wurfarme, die im entspannten Zustand vom Schützen wegweisen. Neben dem Begriff Reflexbogen wird das denglische Recurvebogen synonym verwandt.

Die ältesten Nachweise dieses Bogentyps sind Felsmalereien in der spanischen Levante (seit dem 6. Jahrtausend v. Chr.), auf denen Krieger oder Jäger mit Recurvebögen abgebildet sind. Spätere Darstellungen von Recurvebogen stammen aus der mitteldeutschen Bernburger Kultur, z. B. in der Steinkiste von Göhlitzsch. Spätestens mit der westeuropäischen Megalithkultur kam der Recurvebogen nach Nord- und Mitteleuropa. Etwa um 3000 v. Chr. findet man sie auf Megalithgräbern der osteuropäischen Maikop-Kultur (z. B. in Klady) und anschließend im Rahmen der Kura-Araxas-Kultur.

Um ca. 2400 v. Chr. stellen sich akkadische Könige mit einem Recurvebogen als Machtsymbol dar. Später wird dies durch Reflexbögen ersetzt und ein üblicher Bestandteil von Darstellungen der Könige im Vorderen Orient. Beispiele gibt es unter Babyloniern, Assyrern und Persern. Im ägyptischen Theben wurden Exemplare eines Typs gefunden, die wahrscheinlich assyrischer Herkunft waren und aus der Zeit um 1200 v. Chr. stammen.

Der Reflexbogen speichert in den Wurfarmen mehr Energie und hat daher einen höheren Wirkungsgrad als der Flach- und Langbogen. Die anliegende Sehne dämpft außerdem den Handschock nach dem Schuss. Während beim Langbogen die Bogensehne frei schwingt, liegt sie beim Reflexbogen auf den zurückgebogenen (Reflex) Wurfarmenden auf. Durch die Streckung der Sehne beim Abschuss wird ein Teil der Schwingungen vom Bogen absorbiert. Durch die Kompositbauweise – die bei Reflexbogen die Regel darstellt – kann dieser weiter ausgezogen werden als ein Lang- oder Flachbogen und hat dabei dennoch einen weicheren Auszug. Die starke Vorspannung der Wurfarme erfordert allerdings auch eine wesentlich größere Belastbarkeit des Materials.

Als Take-Down-Recurve, deutsch (zerlegbar) bezeichnet man Reflex-Bögen, die aus einem Mittelteil und zwei montierbaren Wurfarmen bestehen. Der Vorteil dieser Bögen besteht neben den kleineren Transportmaßen auch darin, dass ein schweres Mittelstück aus Metall oder Kunststoff zur Stabilisierung des Bogens beim Abschuss beiträgt. Take-Down-Recurves mit einem Holzmittelteil haben Vorteile beim Transport, zusätzlich erlauben sie das Auswechseln defekter Wurfarme.

Im Internationalen Bogensport wird heute der olympische Recurvebogen mit Visier und Stabilisatoren verstanden. Demgegenüber wird mit dem Begriff im heutigen Sprachgebrauch die Klasse Reflexbogen ohne Visier und Stabilisatorenbezeichnet. Im traditionellen Bogensport werden alle Bogen ohne Visier als Blankbogen bezeichnet.

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