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Pfeilgeflüster - Innere Blockaden

Pfeilgeflüster - Innere Blockaden - Bogensportinfo
Bettina Platzer

Sehr Viele kennen es, man schießt sich vorher noch ein und merkt schon beim ersten Schuss, dass heute einfach Nichts geht und egal was man auch versucht, es wird nicht besser. Und anstatt es einfach zu akzeptieren, fängt man auch noch an, an seiner Technik herum zu ,,doktorn‘‘.

Man ärgert sich und bekommt Selbstzweifel. Und auch wenn man sich sagt, ,,egal, ist heute eben so“, wird man das Gefühl in sich, einfach nicht los. Ein Gefühl, das sich vertraut anfühlt und einen schlagartig wieder in seine Kindheit zurückversetzt.

Warum ist das so?

Um das zu verstehen, muss man erst einmal wissen das wir alle Glaubenssätze in unserem Unterbewusstsein tragen, die wir als unsere absolute Wahrheit ansehen. Wir haben sie in einer Zeit unseres Lebens gelernt, als wir zwischen dem, was wir tun und dem was wir sind, noch gar nicht differenzieren konnten.

Hier ein Beispiel: Der Kleine Tim sitzt mit seinen Mitschülern während des Mathematikunterrichts im Klassenzimmer. Gespannt wartet er auf sein Prüfungsergebnis, dass von seiner Lehrerin gerade an alle Schüler ausgeteilt wird. Er weiß das Mathematik ihm nicht besonders liegt und freut sich daher um so mehr, dass er eine Zwei bekommen hat. Stolz zeigt er seiner Mutter, als er nach Hause kommt, gleich als erstes seine Note. Als die, dann aber das Ergebnis sieht, reagiert sie enttäuscht. ,,Eine Zwei, aber Tim, wir hatten vorher doch so viel miteinander gelernt.“ Traurig geht Tim in sein Zimmer. Was er aber nicht weiß ist, dass seine Mutter selbst oft gar keine guten Noten hatte und sie daher ihren gewünschten Ausbildungsplatz nicht bekommen hat. Sie wollte also nichts Anderes als ihren Sohn, vor ihren eigenen Fehlern bewahren und glaubt alles richtig gemacht zu haben. Was in diesem Moment aber tatsächlich passiert ist, ist dass Tim einen Glaubenssatz für sich entwickelt hat. Der da lautet. ,,Ich bin nicht gut genug.“ Tim versteht nicht, dass der eigentliche Satz: ,, Meine Leistung ist nicht ausreichend, für das großartige Leben, das sich meine Mutter für mich wünscht.“ lauten würde. Und so wächst er auf, mit dem Glaubenssatz in seinem Unterbewusstsein, nicht gut genug zu sein. Fängt er später dann, beispielsweise an, regelmäßig Bogen zu schießen, ist es nicht verwunderlich, wenn er dann dazu neigt, nie zufrieden mit seiner Leistung zu sein und dann seinen Selbstwert ebenfalls darüber definiert.

Was können wir tun?

Wir wissen also das viele Programme, die in unserem Unterbewusstsein ablaufen, nicht zwangsläufig dienlich für unser Leben oder auch nur wahr sind. Allein das Wissen, kann einem, so wie ich finde, schon ein ganzes Stück Last abnehmen. Für alle, die hier aber noch einen Schritt weiter gehen wollen, hier noch ein Tool, dass ich persönlich für unbezahlbar halte:

Nimm dir beim zu Bett gehen einige Minuten Zeit, atme ein paar mal tief durch und versuche dich möglichst zu entspannen. Wenn du dich bereit dafür fühlst, dann erinnere dich an das Gefühl, dass du hattest, als du die Kontrolle deiner Emotionen verloren hast. Es spielt dabei keine Rolle, ob es dabei nur um ein Gefühl geht, dass du für dich ganz allein wahrgenommen hast, oder ob auch Andere etwas davon mitbekommen haben. Gehe noch einmal in diese Emotion hinein, ohne groß darüber nachzudenken. Dann stell dir die Frage. Woher kenne ich dieses Gefühl und wann habe ich es das erste Mal erlebt. Und dann warte ab was sich zeigt. Das braucht etwas Übung und es kann gut sein das dadurch Einiges wieder hochkommt, dass sich sehr lange nicht mehr gezeigt hat. Aber auch was lange nicht an der Oberfläche war, war dennoch immer da und sollte unbedingt ins Reine gebracht werden. Ist man erst einmal an diesem Punkt, wird es spannend. Es kann sein, dass sich ganz plötzlich eine tiefe Erkenntnis zeigt und auch wenn nicht, gibt es eine Möglichkeit, das Thema für sich zu erlösen. Fakt ist, dass das Gehirn bei einem Gedanken, zwischen Vergangenem und Gegenwart nicht unterscheiden kann. Das beweist schon das Gefühl, dass man bei einer Erinnerung sofort wieder spürt. Macht man sich das zu Nutzen, wird es einem auch möglich, einer Situation den Schrecken zu nehmen. Man baut sich etwas Beschützendes oder Komisches in das Erlebte einfach mit ein, dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es klingt banal aber es funktioniert. Man braucht dafür lediglich etwas Vorstellungskraft und ein wenig Übung. Beispielsweise könnte das, das damalige Lieblingsstofftier sein, dass mit einem gigantischen Drang zum Leben erwacht und Jedem, der die Stimme zu laut erheben möchte, sofort an’s Bein pinkelt. Oder auch ein Superheld, der seinen Umhang schützend über einen legt. Wichtig ist dabei, ganz in die Rolle des kleinen Kindes einzutauchen, um es auch wirklich auf der Kindesebene, auf der es endstanden ist überwinden zu können.

Natürlich ist mir klar, dass wir keine Maschinen sind. Aber gerade deswegen halte ich es sogar für unsere Pflicht, sich seinen alten Wunden zu stellen. Um das auszudrücken, wonach unser Herz ruft, unverbogen und frei. Wie beim Bogenschießen, ist es eben auch bei vielen anderen Herausforderungen im Leben so, dass wir daran wachsen dürfen. Wir dürfen uns weiter entwickeln, dürfen durch unsere Ängste gehen, um uns dann immer wieder neu zu definieren. Wir sind nicht hier, um uns im Kreis zu drehen und mit unserem neuen Erlerntem, dürfen eben auch unsere Herausforderungen mit uns wachsen.

Denn Wachstum bedeutet Leben!

Bettina Platzer

Bettina Platzer ist eine große Naturliebhaberin. Sie interessiert sich aber auch sehr für die keinen Zusammenhänge im Leben. Sie liebt es Dinge aus neuen Blickwinkeln sehen zu können, um ihnen ihren Sinn zu verleihen.

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