Wofür brauche ich ein Messer beim 3D Bogensport?
Die Frage beantwortet sich recht schnell wenn der eigene Pfeil wie einbetoniert in Holz steckt. Man kann natürlich auch SOOO gut sein und nie wieder einen Pfeil ausserhalb des Centers zu versenken, oder so reich um sich laufend mit neuen Pfeilen einzudecken - Whatever, weiter im Text: Vorangig stecken Pfeile gerne in diesem einen kleinen, sehr sehr harten Kern des alten Wurzelstocks, weil sonst wäre es ja fad.
Bei lebenden Bäumen reicht meist ein kräftiger, gerader Ruck um seinen Pfeil wieder zu befreien. Falls auch dieser Ruck nicht reichen sollte: NICHT riesige Löcher um den Pfeil rausschneiden! (Das mag erstens der Baum nicht, und ist zweitens als Flurschaden zu werten, der Waldbesitzer ist da weniger begeistert) Man setzt die Klingenspitze neben dem Pfeil an und versucht minimal inversiv die Holzfasern zu weiten, indem man die Klinge parallel zum Schaft ins Holz treibt und dann das Messer sanft dreht. Leicht geht es auch, wenn man das Messer in Faserrichtung also z.B.: über den Pfeil ins Holz treibt und dann aushebelt. Klingenrücken zum Pfeil. Und DA merkt man dann meist sehr bald, dass das 25,- Billigsdorfer Messer gerne gleich den Geist aufgibt. (Bei den Teilen ist auch die Verletzungsgefahr recht hoch) Soweit klar, aber was nehme ich denn jetzt ?
Vorab einmal: Kein klappbares Messer ! Kann man zwar, allerdings braucht man dann eines mit SEHR stabilem Verschluss, und die gibt es halt erst im über 150,- Bereich (Ausnahmen bestätigen die Regel) Prinzipiell gilt: Ob denn jetzt klassisch, oder modern – wichtig ist verwendetes Material, Verarbeitung und Handlage. Uuuund: KEINE Klinge mit Hohlschliff, da ist die Schneide sehr dünn und die Spitze hält nix aus. Am stabilsten sind Messer in Vollerl / Flachangel- Bauweise, bei diesen geht der Klingenstahl in der vollen Höhe und Länge durch den Griff und es ist auf beiden Seite eine Griffschale angebracht.
Von Vorteil, z.B. für Stemmarbeiten, ist es wenn der Vollerl am Ende des Griffs ¸bersteht und als Schlagfläche verwendet werden kann. (Man braucht nur einen soliden, sauber gehärteten Stahl, der hohen Verzug aushält) Derlei Messer gibt es in stabiler Ausführung schon ab ca. 60,- am Markt – bitte fragen Sie Ihren Fachhändler – nicht das Internet Wer es gerne einfach, stabil und günstig hätte: Man greife zum Stechbeitel. Die Teile funktionieren sehr gut, sind Baum und Pfeil schonend – sie haben nur folgende Nachteile:
- Von fesch sind wir weit weg.
- Speck, harte Wurst und Brot schneiden wird zur Herausforderung an der Labe
Gerry Windisch ist… seit über 25 Jahren im führenden Messerfachgeschäft mit Eigenproduktion tätig. Er hat die Passion zum Beruf gemacht und ist Spezialist für alle Arten von Messern & Schneidewerkzeugen. www.messerkoenig.at | www.darkstalker.at | facebook.com/Messerkoenig. Ad Bogenschiessen: begonnen hat alles mit selbstgebastelten Haselnussbögen und Pfeilen – dann ein kurzes Compound Intermezzo. Seit 12 Jahren mit seinem geliebten Gamemaster auf diversen Parcours intuitiv unterwegs (und natürlich mit seiner ebenfalls geliebten Frau :-)). Ausserdem ist er seit 15 Jahren Headchoach von „Systema Wien“ russian martial arts, und er liebt Single Malts